Ausstellungseröffnung: "Der gestrandete Zug in Farsleben"
24.000 Euro von LOTTO für Museumsprojekt in Wolmirstedt
Magdeburg, 16. Juli 2020 – „Die Ausstellung soll die Basis zur historischen Aufarbeitung und Entwicklung einer Erinnerungskultur sein“, mit diesen Worten eröffnete heute Martin Stichnoth, Landrat des Landkreises Börde, im Museum auf der Wolmirstedter Schlossdomäne das Projekt „Der gestrandete Zug in Farsleben am 13. April 1945“.
Der Gedenktag der Befreiung der jüdischen Häftlinge aus dem gestrandeten KZ-Zug in Farsleben jährt sich 2020 bereits zum 75. Mal: Am 8. April 1945 wurden 2.500 jüdische Häftlinge unterschiedlicher Nationalitäten, darunter 500 Kinder und Jugendliche, im Konzentrationslager Bergen-Belsen in einen Zug mit dem Ziel Theresienstadt gepfercht. Zwischen Zielitz und Farsleben kam dieser Zug am 12. April zum Stehen, die Wachmannschaft floh. Am Morgen des 13. April 1949 entdeckte ein Aufklärungstrupp der US Armee den Zug und befreite die Gefangenen.
Mit großem Engagement haben Ehrenamtliche die historischen Ereignisse aufgearbeitet. Sie bieten mit der Ausstellung im Museum Wolmirstedt einen Ort zur Pflege des Austausches mit Zeitzeugen und Hinterbliebenen. Gleichzeitig entstand ein historischer Lernort, der die Ereignisse von damals nicht vergessen lässt und sie vor allem für Schüler erfahrbar macht.
LOTTO Sachsen-Anhalt unterstützte dieses Ausstellungsprojekt mit 24.000 Euro Lotteriefördermitteln*.
„Diese Ausstellung schärft das Geschichtsbewusstsein jüngerer Generationen und erinnert eindrucksvoll an dieses Ereignis, das untrennbar mit Farsleben verbunden ist“, sagte Lotto-Geschäftsführer Marko Ehlebe. „LOTTO fördert gern ehrenamtliches Engagement wider das Vergessen.“
Hintergrund:
*Lotteriefördermittel stammen zu einem festen Prozentsatz aus den Spieleinsätzen und werden auf Antrag für Vorhaben in Sachsen-Anhalt vergeben. Jeder gemeinnützige Verein kann projektbezogen einen Antrag bei LOTTO Sachsen-Anhalt stellen. Wichtig dabei ist u. a., dass der Finanzierungsplan sichergestellt ist. 50 % der Gesamtkosten eines Vorhabens sind förderfähig. 15 % Eigenmittel sind nötig. Von jedem Euro, der für ein Produkt von LOTTO Sachsen-Anhalt ausgegeben wird, kommen rund 20 Cent dem Gemeinwohl zugute.
Von den mehr als 7,8 Mio. Euro von LOTTO Sachsen-Anhalt, die seit 1991 in den Landkreis Börde flossen, unterstützten 740.000 Euro Projekte in der Stadt Wolmirstedt, z. B. die Sanierung der Kirche St. Katharina und Pankratius, den Förderverein Freunde der Kreismusikschule Wolmirstedt bei der Neuanschaffung eines Konzertflügels oder den Gemischten Chor Wolmirstedt beim Sängerfest.